Montag, 28. September 2009

Sonniger Saisonausklang

Tja, der Herbst kommt. Auch wenn die Sonne derzeit noch recht kräftig scheint, fühlt es sich doch schon anders an. Die Tage empfinden wir bereits recht kurz und die frühe Dunkelheit zieht unweigerlich Müdigkeit nach sich. Die Luft ist morgens feucht und neblig. Da wird es Zeit, die letzten schönen Tage an Bord zu genießen. Herrlichste Wetteraussichten locken uns für das Wochenende nach Hohe Düne. Außerdem soll am Samstag der Abschlussabend zum Saisonende vom Yachthafen aus mit allen Dauerliegern gefeiert werden. Grund genug für uns, ein verlängertes Wochenende zu planen und den Freitag frei zu machen.
Leider kränkeln wir dann am Freitag mit Magen-Darm rum, so dass Lilli in den Kindergarten geht und wir uns pflegen müssen. Immerhin genießen wir den Abend am Feuerkorb auf der Terasse. Samstag früh geht´s dann doch noch los und so erreichen wir den Hafen bereits um 10 Uhr. Die Sonne lacht und Lilli will sich erstmal die Beinchen vertreten. Anschließend gibt´s Mittag danach ist Mittagsschlaf angesagt. Lilli dallert aber lieber noch ne Stunde rum bevor sie einschläft. Bis um 16 Uhr haben dann auch wir Siesta. Kurze Zeit später trifft unser Besuch ein. Christoph & Manuela mit Kleinkind & Baby sowie Martin & Ulrike. Da wird es eng und turbulent an der Kaffeetafel im Cockpit. Wir stoßen nachträglich noch auf meinen Geburtstag an und machen uns anschließend gemeinsam auf den Weg zum Grillfest in der Bootshalle. Die beiden Kleinen rollern mit ihren Laufrädern um die Wette. Beim Fest sorgen die Beiden dann auch für Stimmung und wetzen zwischen den Tischreihen umher oder fürchten sich vor der übergroßen Captain Blaubär - Figur.
Wir essen dann alle lecker Grillteller und genießen den lauen Abend. Lilli hält sogar bis um 21 Uhr durch und schläft an Bord sofort ein. Bei uns hilft noch ein Absacker der Müdigkeit auf die Sprünge. Noch ohne Heizlüfter verbringen wir bei gerade 13 Grad unter Deck eine frische Nacht.
Am sonnigen Sonntag gehen wir spatzieren und beobachten morgens am Strand die Hohe-Düne-Robbe, welche wir diesmal sogar auf Foto- und Videomaterial bannen.
Ansonsten besuchen wir vor dem Mittag noch den Spielplatz. Zurück an Bord ist Lilli dann schon recht quengelig und müde, während Jeannette schnellstmöglich ein Nudelgericht herbeizaubert. Unsere anschließende Siesta nutze ich dann schon mal, um mit dem Abtakeln zu beginnen. Bei dem ruhigen Wetter werden bereits auf vielen Booten die Segel abgeschlagen. Wer weiß, wie schnell aus goldenem Herbst schmuddeliger Frühwinter wird. Also lasse ich mich anstecken und Kutterfock und Genua wandern in den Segelsack. Das emsige Treiben an Deck hat dann auch Lilli wieder geweckt und wir rüsten uns dann auch schon für den Aufbruch nach Hause. Die nächsten Wochenenden werden dann nur noch zum Ausräumen und für die Vorbereitung auf das Winterlager genutzt. Mitte Oktober geht´s zum Kran.

Montag, 14. September 2009

Die Luft riecht nach Herbst...

Die erste Arbeitswoche nach unserem vierwöchigen Urlaubstörn ist geschafft. Wie schnell man sich wieder an den Büroalltag gewöhnt. Als wäre man nie weg gewesen, entrücken die Erinnerungen und Erlebnisse zugunsten der Mühlen des Alltags. Als Gegenmittel soll das Wochenende an Bord dienen. Immerhin lassen die Wetteraussichten auf halbwegs spätsommerliches Wetter hoffen.
Freitagabend spült uns der Wochenendverkehr nach Warnemünde. Die Sonne scheint noch und wir genießen das gemeinsame Abendessen. Leider wird es nun schon ab 20 Uhr dunkel und eine Stunde später wähnt man sich in tiefster Nacht. Kein Wunder, dass die Müdigkeit da schon früher um die Ecke kommt und uns in die Kojen zwingt. Lilli hat aus dem Kindergarten eine Rotznase mitgebracht und so wird die Nacht etwas unruhig. Kurz nach Sieben sitzen wir am Samstag bereits wieder beim Frühstück. So hat man auf jeden Fall mehr vom "kurzen" Tag. Bei herrlichstem Wetter ziehen wir mit Lilli über die Stege und füttern Enten oder saugen einfach die Sonnenstrahlen und die Seeluft in uns auf.
Am Strand sehen wir noch kurz die Robbe. Leider wagt sie sich nicht aus dem Wasser, da am Strand gerade Zelte für ein Event aufgebaut werden. Also wieder kein Robbenfoto. Ansonsten spazieren wir umher, essen Eis und bändigen unser Rotznäschen, das dieses Wochenende irgendwie anstrengender ist als sonst. Da steckt ihr wohl doch was in den Knochen. Nachmittags nimmt der Wind langsam zu und bläst graue Wolken heran. Es wird herbstlich. Da verbringen wir lieber noch ein Stündchen im Kinderspielraum des Hotels.
Abends zaubert uns Jeannette dann ein leckeres Essen mit Bratklops, Bohnen und Pellkartoffeln. Dazu ein Rosé. So kann man den Herbstabend genießen, während draußen der Wind heult und der Regen einsetzt.
Auch am Sonntag halten die Regenschauer sich wacker und der Wind nimmt weiter zu. Ganz schön ungemütlich draußen. Leider hält Lilli noch nichts vom gemächlichen sonntäglichen Start in den Tag. Statt bei dem Wetter einfach in der Koje zu kuscheln und zu spielen will sie lieber gleich aufstehen. Gehen dann nach dem Frühstück alle noch in die Familiendusche und wärmen uns auf. Dann spielen wir an Bord und gehen noch kurz spazieren. Nach Lillis Mittagsschlaf packen wir dann auch zusammen und wettern noch einen Hagelschauer ab. Dann nutzen wir die Zeit zwischen den Regenschauern und fahren nach Hause. Der Herbst ist eben doch schon präsent...

Sonntag, 6. September 2009

Harte Überfahrt & Urlaubsausklang mit Nachgeschmack

Der Tag der Überfahrt ist da und mit gemischten Gefühlen sitzen wir beim Frühstück. Hoffentlich hält sich das Wetter und die Windvorhersage trifft zu, damit die Fahrt nicht zur stundenlangen Tortur für unseren kleinen Passagier wird. Beim Bäcker habe ich mit Lilli noch Proviant in Form von Weißbrot und Brötchen besorgt. Das Boot musste dann noch klar zum Auslaufen und das Dingi klar zum nachschleppen gemacht werden - bis man so los kommt...

Schließlich tuckern wir aus der Bucht. Das Dingi im Schlepp bremst dann doch ganz schön, bestimmt einen Knoten Fahrt kostet der Luxus. Kaum aus der Bucht raus, bläst uns ein frischer Südwest auf die Nase. Bereits jetzt sind 5 Beaufort erreicht, Tendenz zunehmend. Na toll. Kann man sich denn auf keinen Wetterbericht mehr verlassen? Hatte extra diverse Wetterseiten im Internet konsultiert und den Seewetterbericht verfolgt. Natürlich baut sich nun auch die See langsam auf, so dass wir zu tun haben, gegen die über einen Meter hohen Wellen gegenan zu motoren. Bis zum Windpark weht uns der Südwest nämlich genau entgegen, so dass an Segeln noch nicht zu denken ist. Überkommende Gischt deckt uns ein, bis wir nach 10 Seemeilen endlich am Windpark durchs Fahrwasser sind und Segel setzen können. Zunächst setzen wir alle Segel voll, fallen ab und rauschen los. Wind und Welle nehmen aber weiter zu, so dass die Genua halb weggerollt werden muss und wir zusammen mit Groß und Kutterfock immernoch flotte 6 Knoten machen und reichlich Lage schieben. Eigentlich wäre ein Reff im Groß fällig, aber vielleicht wird nimmt der Wind ja doch wieder ab und passt sich dem Wetterbericht an? Es bleibt bei satten 6 Beaufort, strichweise auch mehr. Lilli ist nicht begeistert, dass sie wieder so lange im Sitz angeschnallt bleiben muss. Vorsorglich bekommt sie nur Weißbrot zu essen. Vielleicht lässt sich ja wenigstens die Seekrankheit vermeiden. Der Wind weht leider so südlich, dass wir Kühlungsborn als Ziel streichen müssen und direkten Kurs auf Warnemünde nehmen. Also Zähne zusammenbeißen und ab in den Heimathafen. Lassen wir eben dort den Urlaub ohne weiteren Wetterdruck ganz in Ruhe ausklingen. Doch die Strecke zieht sich, auch wenn wir recht flott unterwegs sind. Etwa 10 Seemeilen vor Warnemünde verlässt und dann leider der Wind fast komplett, so dass wir den Rest der Strecke unter Motor ins Ziel schaukeln. Die Dünung ist natürlich noch da. Nach fast 7 Stunden erreichen wir dann endlich den Hafen und können Lilli aus ihrer Zwangslage befreien. Inzwischen war sie sogar noch eingeschlafen.

Die nächsten Tage verbringen wir ganz entspannt mit Ausflügen nach Warnemünde, zum Strand oder zum Spielplatz. Leider erwischt mich jedoch noch eine ausgewachsene Angina, die ich gleich mit Antibiotika eindämme. Leider hält sie sich hartnäckig und vermiest mir so die letzte Urlaubswoche ziemlich. Gut, dass wir schon wieder im Heimathafen liegen. Ehe wir uns versehen sind die vier Urlaubswochen dann um und die Arbeit ruft. Der Herbst meldet sich mit Starkwind und Regen, so dass wir das letzte Wochenende doch lieber schon zuhause verbringen. Dazu passen dann auch meine Halsschmerzen.