Sonntag, 20. Oktober 2013

Retrospektive unterwegs

Unser Boot steht nun bis zur nächsten Saison an Land. Damit ihr ein paar Eindrücke von unterwegs bekommt, hier einige Fotos. Die Yuendumu-Crew hatte uns während unseres Sommertörns vor die Linse bekommen...

Samstag, 19. Oktober 2013

Sturmfahrt ins Winterlager

Puh das wäre geschafft. Carpe Diem steht hoch und trocken im Freilager und fällt nun in den Winterschlaf. Am Donnerstag bin ich abends noch mit Lilli nach Hohe Düne zum Schiff gefahren. Sie wollte unbedingt dabei sein. Also willigte ich ein, obwohl in Warnemünde ein heftiger Nordwest mit 7 bis 8 Beaufort das Meer aufpeitschte. Auf dem Weg zum Schiff musste ich Lilli richtig festhalten und mich gegen den Wind stemmen. An Bord dann Heizlüfter an. Gegessen hatten wir schon unterwegs beim goldenen M. Während es in den Wanten kreischte und an den Festmachern riss, schauten wir noch eine DVD und schliefen recht unruhig ein.

Der Wind sollte noch bis Freitag Mittag durchhalten. Das konnte was werden... Morgens erstmal Frühstück zwischen Segelsäcken, Schlauchboot und Taschen. Zumindest kein Regen. Lilli machte es sich auf dem Salonboden gemütlich und widmete sich ihrem Hörspiel. Ich machte alles klar zum Ablegen. Gar nicht so einfach bei 7 Windstärken und allein. An der Hafenausfahrt dann kurz nach halb 10 rein ins Wellenchaos. Da es vor dem Hafen flach ist, erreichten die kurzen, steilen Wellen eine beängstigende Größe von 3 Metern und mehr und brachen regelmäßig. Gashebel auf den Tisch und durch. Bei jedem Flug ins Wellental hebte Lilli unter Deck ab und schwebte. Geschirr klirrte und Taschen flogen umher. Endlich surften wir vor den Wellen zwischen den Molenköpfen nach Rostock rein. Der Rest ist Routine.

Am Winterlager an den Wartesteg. In den Travellift, Motor einwintern, auskranen, abkärchern, aufbocken und ab zum Lagerplatz. Viel räumen, abbauen, verstauen und zwischen durch das Kind bei Laune halten. Mit der S-Bahn und Fähre nach Hohe Düne zurückfahren, um das Auto zu holen. Zurück zum Winterlager und jeden Kubikzentimeter beim verstauen aller Matratzen, Taschen und Decken ausnutzen. Als wir abfahren, geht die Sonne wieder unter und der Wind ist eingeschlafen. So auch unser Schiff und Lilli bald im Autositz. Der Winterschlaf lässt grüßen.

Hier noch ein paar Fotos...

Montag, 12. August 2013

Hanse Sail 2013

Der Höhepunkt der Saison ist überschritten. Nie ist es bei uns im Hafen so voll, wie an diesem Wochenende. Danach nimmt erfahrungsgemäß der Trubel mit jedem Tag ab und Boot um Boot scheinen zu verschwinden, so dass uns in wenigen Wochen das Gefühl beschleichen wird, an einen Krantermin für das Winterlager denken zu müssen.

Zunächst genießen wir jedoch noch den Jahrhundertsommer 2013 und schauten am Wochenende ein bischen den Großseglern zu. Freitag Abend hatten wir herrliches Grillwetter. Warm, windstill und dazu die Hanse Sail Kulisse der Abendfahrten. Samstag war auch noch schwachwindig. Wir paddelten mit dem Schlauchboot rum und nachmittags besuchten uns unsere Freunde von der Yuendumu. Die Kinder konnten endlich wieder zusammen spielen und wir organisierten Pizza für alle. Bis zum großen Feuerwerk um 22:45 Uhr konnten sich die Kleinen leider nicht wachhalten. Nur Lilli kam noch kurz aus der Koje und warf einen Blick auf das Schauspiel. Der Sonntag war leider durchwachsen mit Regenschauern und so chillten wir lieber an Bord während die Leute draußen ihre Schirme festhielten. Ein Hauch von Herbst wehte durch die Luft...der Sommer darf aber von mir auch noch gaaanz lange bleiben.






Sonntag, 28. Juli 2013

Nachtrag: Internationales Multihull Meeting in Hohe Düne

Vom 26.-28.07. fanden sich in Hohe Düne rund 100 Katamarane und Trimarane aller Größenklassen zu einem Treffen ein. Bei bestem Sommerwetter ließen wir uns das Spektakel nicht entgehen. Mit unserem Schlauchboot paddelten wir an unzähligen Rümpfen entlang und ließen die Eindrücke wirken.    Zwischendurch gings auch mal für Badepausen zum Strand. Da auf einigen Katamaranen auch "open ship" war, gingen wir auf Tuchfühlung mit den Zweibeinern. Einen kleinen 26 Fußer und zum Vergleich einen 37 Fuß Prout schauten wir an, wobei uns der Größere natürlich mehr zusagte. Hier noch ein paar Fotoeindrücke:






Freitag, 19. Juli 2013

Rolling Home - über Fehmarn nach Rostock

Puh, das wäre geschafft. Vorhin haben wir wieder in Hohe Düne festgemacht und somit unsere "Südseerunde" beendet. Nachdem wir in Marstal noch eine herrliche Zeit verlebt haben mit Grillen satt, baden am Strand und einer kurzen Kitesession in der Marstallagune, neigte sich unsere Urlaubszeit dem Ende zu. Gestern ging es dann bei 4-5 Windstärken auf schönem Halbwindkurs über die Ostsee in den Fehmarnsund. Dort verließ uns leider der Wind und so musste für 15 Meilen noch der Jockel ran. Am Ende standen 39 Meilen auf der Logge.

Da Morgen Flaute sein soll, sind wir heute gleich weiter gesegelt. Morgens blies es noch mit bis zu 7 Beaufort. Daher verschoben wir das Auslaufen auf 13 Uhr. Bei immer noch 6 - 7 Beaufort und 1 - 2 m Welle surften wir unter Genua los und rollten kräftig. So standen nach weniger als 4 Stunden 20 Meilen auf der Logge. Dann ging dem Nordwest die Puste aus und wir dümpelten schrecklich in der Dünung. Also musste für die letzen ewig langen 18,5 Meilen der Motor schieben. Die Dünung schräg von achtern ließ uns ekelig rollen. Die Stimmung bei der Damenfraktion war auf dem Tiefpunkt und Stunden lagen noch vor uns... Zumindest die Fische hat niemand gefüttert und die Kids waren an sich recht gut drauf. Kurz vor halb 9 machten wir erschöpft fest und schaufelten Nudeln in uns rein. Jetzt hilft nur noch die Koje. Insgesamt haben wir 229 Meilen geloggt und herrliches Sommerwetter genossen. Ein gelungener Törn.

Montag, 15. Juli 2013

Über Drejø nach Marstal auf Aerø

Vorgestern sind wir bei frischem Wind mit 6 Beaufort gerefft aus dem Svendborgsund rausgeschossen. Durch ein enges Fahrwasser erreichten wir nach 10 Meilen schnell Drejø. Der kleine Hafen war voll, aber der es ablandig blies, gingen wir außen an den Kai längs der Yuendumu. Der Liegeplatz erwies sich allerdings als unangenehm, wenn stündlich die Wellen der Fähren ranliefen. Jedesmal bange Minuten, ob es die Festmacher oder die Klampe aus dem Deck reißt.

Ansonsten wanderten wir ins Inseldorf und verweilten dort in einem idyllischen Hofkaffee bei Kaffee und Eiscreme. Die Kinder konnten dort Babykätzchen anschauen. Der kühle Starkwind vermieste uns allerdings das Grillwetter. Also aßen wir klassisch an Bord und die Fährwellen ruckten uns in den Schlaf.

Heute sind wir unter Genua vor dem nachlassenden Starkwind nach Marstal gesegelt, wo die Kinder gleich den herrlichen Spielplatz in Beschlag nahmen. Nun hoffen wir noch auf Grill- und Badetage, bevor wir den Absprung nach Fehmarn in Angriff nehmen.

Freitag, 12. Juli 2013

Rauschefahrt, Ankern und Zwischenstopp in Svendborg

Gestern haben wir mal eben 30 Meilen abgerissen, um den Extra-Hafentag wegen des Starkwinds am Vortag aufzuholen. In der Inseldüse zwischen Omø und Agersø blies uns der Wind dabei heftig auf die Nase (6-7 Beaufort) und eine widerliche Kreuzsee von 1,5 Meter ließ uns unter Motor fast auf der Stelle tanzen. Lilli kotzte und auch die beiden anderen Frauen waren bleich im Gesicht. Endlich erreichten wir freies Wasser, die See beruhigte sich etwas und unter zweifach gerefftem Groß und Genua rauschten wir hoch am Wind mit mehr als 6 Knoten auf die Nordspitze Langelands zu.

Kaum gerundet konnten wir vor den Wind gehen und dann später unter Schmetterling ordentlich Strecke machen. Schon 17 Uhr gingen wir in der Thurø-Bucht vor Anker. Mehr als 25 Ankerlieger zeugten vom idealen Ankerwetter. Die Yuendumu kam erst zwei Stunden später an. Gemeinsam schlemmten wir alle noch Nudeln Bolognese und gönnten uns ein Gläschen Rum. Erst spät paddelte ich durch die Dunkelheit zu unserem Schiff zurück. Heute sind wir schnell die 5 Meilen durch den Sund nach Svendborg gefahren. Hier füllen wir unsere Vorräte etwas auf und schnuppern Stadtluft, bevor es morgen zurück in die dänische Inselwelt Richtung Drejø gehen wird. Der Hochsommer bleibt uns treu...das kann gern noch eine Woche so bleiben.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Fisch satt auf Agersø

Heute sind wir noch eingeweht auf Agersø. Es bläst aus Nordwest, aber die Sonne bleibt uns treu. Seit Montag sind wir hier. Auf der Fahrt hierher hatten wir noch Angelstopps eingelegt, allerdings nur 3 Babydorsche wieder ins Wasser entlassen. Hier genossen wir bisher das allerbeste Sommenwetter und sammelten Lochsteine und kauften in Hofläden ein. Die Kinder freuten sich mal wieder über einen Spielplatz. Direkt vom Fischer kauften wir uns gestern 3 Schollen und schwelgten abends in Fisch und Pfannengemüse. Heute morgen habe ich erneut einen Fischer abgepasst und endlich herausgefunden, wer die ganzen Dickdorsche herausgefischt hat. Für 50 Kronen erstehe ich ein kapitales Exemplar und kann rund 1 kg Filet runterschneiden. Das gibt wieder ein Festmahl für alle! Morgen müssen wir dann mal weiter, da der Urlaub ja leider nicht ewig geht...

Unwillkommen auf Veirø

Das beste Ankerwetter hatte sich angekündigt. Also beschlossen wir am Sonntag bei Flaute nach Veirø zu Motoren und dort nicht im teueren Privathafen einzukehren. Der Sinn stand uns nach Ankern. Ein paar erfolglose Angelversuche später grub sich unser Eisen in die Seegraswiese an Veirøs Südküste. Neben uns ging die Yuendumu vor Anker. Erstmal chillen und die Ruhe genießen. Die Kids holten in der Koje ihr Schlafdefizit nach. Später ging's mit dem Dingi zum Strand. Dort musste ich erstmal ein paar Feuerquallen wegkeschern, damit die Kleinen gefahrlos spielen konnten. Heiko tauchte unsere Anker ab und machte Beweisfotos. Abends brachten wir die Grillsachen an Land und genossen beim Blick auf unsere ankernden Yachten Salate und Fleischiges. Die Kinder tollten am Strand umher. Als alle schon wieder an Bord waren und ich die restlichen Grillsachen mit dem Beiboot abholen wollte, lauerte mir der Inselbesitzer mit seinem Quad auf. Zigarette im Mundwinkel und das ein oder andere Schlückchen intus. Er würde uns beobachten und wir dürften seine Insel nicht betreten. Der Ton war unfreundlich bis aggressiv. Wir sollen gefälligst in seinen Hafen kommen und bezahlen, wenn wir die Insel besuchen wollen. Darauf ist mir spätestens jetzt die Lust vergangen. Soll der mal auf seiner Insel versauern. Nachts schlafen wir etwas unruhig und denken bei jedem Geräusch, dass uns der "Inselsheriff" nun die Ankerkette durchsägt. Wir werden von nun an jedem davon abraten, die Insel anzulaufen...