Donnerstag, 29. Oktober 2015

Abenteuer Atlantik: von Cadiz nach Lanzarote



Der aufmerksame Blogleser wird erkennen, dass ich in den vielen Wochen seit dem letzten Post nicht unsere Carpe Diem nach Spanien überführt habe. Nein, diese Geschichte beginnt aber tatsächlich auf unserem Sommertörn, von dem der letzte Post handelte. Aufgrund der Wetterkapriolen lagen wir diesen Sommer nämlich eine ganze Woche in Klintholm fest. Jeden Tag Starkwind aus West.

Während unseres Aufenthaltes besuchte auch die Brigg "Eye of the Wind" den Hafen und ich habe mir das schöne, mehr als 100 Jahre alte Schiff mal von außen angeschaut. Einmal mit so einem Schiff ordentlich Wind und Welle erleben. Ich nehme mir einen Flyer mit und entdecke den Hinweis auf ein Online-Gewinnspiel. Jeden Monat wird eine Reise auf der "Eye" verlost. Also nehme ich teil und wenig später zurück daheim am Briefkasten entdecke ich verdächtige Post.

Der Klassiker. "Sie haben gewonnen." Ich kann es erst nicht glauben und suche nach dem Haken. Schließlich realisiere ich mein Glück und wähle mir letztendlich die Atlantik-Etappe von Cadiz nach Lanzarote aus. Rund 8 Wochen später bin ich zunächst für 3 Tage in Cadiz auf Städtetour, um dann für 8 Tage an Bord der "Eye" zu gehen. Der Traum vom Atlantik wird war, beginnt aber mit einem harten Auftakt. Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet beschert uns Gegenwind auf dem Weg nach Lanzarote. Und das nicht zu knapp. Uns schlagen 8-9 Beaufort und heftiger Seegang entgegen. Nach harten zwei Tagen mit Seekrankheit und Achterbahnfahrt durch die Wellen gewöhne ich mich an den Atlantik und beginne zu genießen.

Nachtwachen mit Sternenhimmel und Blick auf Venus und Mars. Das Schiff stundenlang auf Kurs halten und immer wieder neue Facetten von Licht, Wellen, Wind und Weite entdecken. Von Regen bis Sonnenbaden erlebe ich mit einer bezaubernden Crew ein Abenteuer mitten im Leben. Klettern im Klüvernetz, aufentern in den Fockmast, Schleppangeln, Delphine beobachten und nach 6 Tagen Land in Sicht. Auch kulinarisch verwöhnt uns unsere spanische Köchin jeden Tag mit kleinen Köstlichkeiten. Auch wenn der Wind gegen uns war und das Segeln dadurch eingeschränkt war - es hat sich gelohnt. Ich habe Blut geleckt und werde den Atlantik sicher nicht das letzte Mal unter dem Kiel gehabt haben. Vielleicht ja sogar mal mit dem eigenen Schiff?

Hier nun ein paar Fotoeindrücke: