Donnerstag, 3. November 2011

Hoch und Trocken


Den sonnigen Dienstag habe ich genutzt, um den letzten Kurztrip der Saison in Angriff zu nehmen. Ab ins Winterlager. Nachdem sich der morgentliche Nebel verzogen hatte, ließ das Wetter wirklich nicht mehr vermuten, dass es tatsächlich schon November ist. Mit ein bischen Phantasie riecht die Luft doch nach Frühling, oder? Naja, so ganz nackt ohne Segel, Kuchenbude und den ganzen Krimskrams der ein Boot "fertig" erscheinen lässt, holt einen die Wirklichkeit schnell ein. Der Winter steht vor der Tür. Also sauge ich die wärmenden Sonnenstrahlen auf, während ich mich auf meine Fahrt ins Winterlager vorbereite. Sprayhood abbauen. Letzte Polster und Ausrüstungsgegenstände ins Auto bringen. Kurz nach Eins lege ich planmäßig ab und tuckere gegen recht frischen Wind die Warnow hinauf. Pünktlich zum vereinbarten Krantermin erreiche ich mein Ziel in Rostock Bramow. Im Travellift hängt jedoch noch eine andere Yacht, die auf einen Tieflader wartet...Stau. Also muss ich mir noch über eine Stunde die Zeit vertreiben. Dann läuft alles nach Plan und unser Schiffchen entschwebt seinem Element. Unterwasserschiff sieht gut aus - wenig Bewuchs. Da hat der Hochdruckreiniger leichtes Spiel. Als der Traktor schließlich den Lagerbock samt Schiff zum Stellplatz zieht, wird es auch schon dunkel - Winterzeit. Schnell erledige ich noch die letzten Handgriffe und mache mich im Stockfinsteren auf den Weg zur S-Bahn. Muss ja noch das Auto in Hohe Düne abholen. Als ich Abends auf die Couch sinke, bin ich ganz schön erledigt. Aber auch erleichtert, dass wieder alles geklappt hat und der Winter nun getrost kommen kann. Und von mir aus auch schnell vorbeigehen. Sommer 2012 - ich zähle auf Dich!

Hier noch ein paar Fotos...die Aktion im Zeitraffer...

 noch am Sommerliegeplatz

 kurz die Nase in die Ostsee gesteckt

 Skipper at work

 Einbiegen in die herbstliche Warnow

 warten, bis der Travellift endlich bereit ist

 los geht es, ein Stockwerk nach oben bitte

schwebend durch die Luft

und ab geht´s zum Stellplatz

Dienstag, 18. Oktober 2011

One man show - alles fertig fürs Winterlager

Bei herrlichstem Herbstwetter habe ich den vergangenen Samstag genutzt, um das Boot fertig fürs Winterlager zu machen. Also alle drei Segel nacheinander setzen, nochmal auslüften, bergen, abbauen, zusammenlegen, einpacken. Leinen aufschießen, Trinkwasseranlage leeren und frostsicher machen, unter Deck aufräumen und diverse Beutel zum mitnehmen packen, Kuchenbude zusammenlegen, Schlauchboot entlüften und wegpacken, Deck schrubben und und und ... Schließlich alles unter Ausnutzung jedes Kubikzentimeters Ladevolumen im Auto verstauen. Zuhause dann alles auspacken und auf den Dachboden wuchten. Achja, nebenbei noch die Kinder ins Bett bringen. Aber nun ist alles bereit fürs Winterlager. Die nächste Fahrt geht die Warnow rauf zum Travellift. Wann genau steht noch nicht fest. Was fest steht - der Winter kommt näher (musste schon ein paar Mal Eis kratzen). Bye bye Segelsaison 2011...

Montag, 3. Oktober 2011

Grillen und Chillen

Vielleicht zum letzen Mal in dieser Saison haben wir das Bordleben ein Wochenende ausgekostet. Und das bei allerbestem Spätsommerwetter im tiefsten Herbst. Ja, es ist tatsächlich schon Oktober. Daran erinnert uns der extreme Morgentau auf dem Schiff. Ansonsten powert die Sonne nochmal so richtig drauflos und bescherte uns T-Shirt-Wetter bei bis zu 27 Grad. Dazu Windstille. Perfektes Grillwetter. Gut, dass wir vorgesorgt und ordentlich Fleisch u. Würstchen mitgebracht hatten. Zwei schöne Grillsessions auf meinem neuen Cobb-Grill. Ein Gedicht. Leider wird es schon recht früh dunkel und damit schleicht sich auch die spätsommerliche Wärme davon. Morgens muss dann unsere Dieselheizung für das aufstehfreundliche Klima an Bord sorgen. Am Strand konnten wir uns von der Robbe (lebt dort) verabschieden, die es sich nicht nehmen ließ, sich zwischen den Badegästen zu sonnen. Heute dann noch ein Bummel durch Warnemünde verbunden mit dem obligatorischen Eis bei "Der Eisdiele". Leider kränkeln die Kinder schon wieder. Es ist eben doch schon Herbst. Dazu kommt Westwind auf und schiebt dunkle Wolken heran. Wir packen also unser Auto voll und ab geht´s wieder nach Hause in die beheizte Wohnung. Es ist nicht zu leugnen. So sommerlich wird wohl kein Wochenenden in diesem Jahr mehr werden. Bye bye Segelsaison 2011. Für mich steht jetzt nur noch Abtakeln und Einwintern auf dem Plan. Oder der goldene Oktober hält noch einen Joker im Ärmel bereit...

 ... Frühstücksbuffet a la papa...

 ... wer sonnt sich denn hier am Strand?

 ... irgendwie erinnert mich die Anwesenheit von Robben an Eisschollen und klirrende Kälte...

... das Wasser lockt jedenfalls nur noch zum Fußbad.

Donnerstag, 4. August 2011

Nach dem Törn ist vor dem Törn

Tja, nun sind wir schon seit ein paar Tagen wieder zuhause und gewöhnen uns so langsam auch an die Platzverhältnisse einer Wohnung. Seit dem letzten Post aus Lundeborg sind wir durch das Smaland Fahrwasser über Agersø und Femø in den Guldborgsund eingebogen und nach Stopps in Nykøbing und Nysted schließlich nach Warnemünde zurück gesegelt. Von Lundeborg nach Agersø konnten wir herrlich Segeln. Von da an musste leider der Motor öfter ran. Haben nochmal in vollen Zügen das Leben auf den kleinen dänischen Eilanden genossen. Auf Femø Starkwind und Regentage abgewettert. Nach einem sonnigen Intermezzo in Nykøbing hielt uns in Nysted Tief Otto mit Sturm und Dauerregen in Atem. Schließlich hielt die Wetterküche für unsere Überfahrt nach Warnemünde eine Flaute bereit. So endete unser Törn wie er begann...mit dem stetigen Brummen des Diesels. Kaum im Heimathafen festgemacht, gibt es einen Wahrnehmungssprung beim Zeitgefühl...waren wir wirklich weg, haben wir nicht eben erst abgelegt...wo ist die Zeit hin? Jetzt bleiben nur die Erinnerungen an eine herrlich freie Zeit und weit über Tausend Fotos...und nach dem Törn ist ja auch wieder vor dem Törn. Hier noch ein paar Fotoeindrücke...


 ...unser Liegeplatz auf der Insel Agerso...

 ... shopping in den Inselgschäften...

 ... ländliche idylle am Wegesrand beim morgentlichen Spaziergang zum Weißbrotkauf...

 ... Stillleben am Hafen von Agerso - hier haben die Leute scheinbar alle Zeit der Welt und Manches bleibt eben einfach länger liegen...

 ... Schlauchbootrunde nach dem Abendessen bei herrlichem Licht...

 ... idyllisches Agerso mit Windemühle im Hintergrund - gleich daneben gab es ein ganzes Feld voller Erbsenschoten...

 ... lecker fangfrischer (vom Fischkutter) Dorsch mit frisch geernteten Bohnen und Kartoffeln...

 ... Lilli modelt im Bugkorb...

 ... Starkwind und Regen auf Femo machen beim Gang zum Bäcker die volle Ölzeugmontur erforderlich...

 ... durch den Guldborgsund nach Nykobing...

 ... unser Stammliegeplatz in Nykobing...

 ... mal wieder Strandwetter in Nysted...

 ...und herrliche Sonnenuntergänge mit Blick auf die Mittelalterburg von Nysted...

 ... die letzten Tage in Dänemark sahen dann leider so aus - Dauerregen und Sturm...

 ... und irgendwann ist selbst unsere Kuchenbude von innen tropfsteinhöhlengleich...

 ... kräftiges Schaukeln und zerren am Liegeplatz bei 0,5 Meter Welle und bis zu 8 Windstärken...

 ... unter Deck muss man sich halt festhalten und für Zeitvertreib sorgen...

 ... auf Sturm folgt Flaute und so geht´s unter Motor durch den Windpark über die Ostsee zurück nach Warnemünde...

 ... bis jetzt nur dunkle Wolken in Sicht, nur kein Wind...

 ... wieder zurück am Liegeplatz in Hohe Düne...

 ... hier schmeichelt uns das Wetter zum Abschluss nochmal...

 ... Strandausflug nach Warnemünde...

 ... mal wieder mit der Fähre fahren...

 ... die letzten Abende mit solchen Sonnenuntergängen wollen ausgekostet werden...

... ohne Worte.

Jetzt heißt es für uns erstmal mal wieder Eingewöhnung in den Alltag zuhause. Zwei Monate auf Törn machen aber definitiv Lust auf noch mehr Freiheit unter Segeln

Samstag, 9. Juli 2011

Zwischen Sonnencreme und Regenjacke

Das ist ein Wetter. Eben noch vor Hitze die Klamotten vom Leib gerissen und im nächsten Moment zieht eine Regenfront auf und zerstreut die Gedanken an ein kühles Bad im Meer. Wir haben mittlerweile die dänische Südsee verlassen. Von Avernako aus sind wir mit Genua bei frischem Wind wie auf Schienen bis in den Svendborgsund gesegelt und hatten dort im alten Hafen festgemacht. Beschauliches Inselleben gegen pulsierendes Stadtleben eingetauscht. Wir lagen mit dem Bug direkt an der Hafenstraße, also quasi mitten in der Stadt. Auch mal schön. Städte verleiten allerdings dazu, mehr Geld auszugeben. Statt Kartoffeln am Hofladen gab es hier nen Fischsnack, da ein Eis, dort ne Kutschfahrt, mehrere Besuche beim Fotex (einem gigantischen Lebensmittelmarkt) oder den obligatorischen Bummel durch die Geschäftsstraßen... Ach ja - nicht zu vergessen der Gang zum Geldautomat ;-). In Svendborg haben wir dann noch Johannes Erdmann (www.zu-zweit-auf-see.de) mit seiner Yacht Gipsy Girl getroffen, mit dem ich bereits übers Internet Kontakt hatte - die Welt ist klein. Nach dem Stadtabstecher folgte dann ein weiteres Kontrastprogramm. Ankern. Haben zwei herrliche Tage und Nächte im Thuro Bund vor Anker verbracht. Mit Sonne, Regen, Wind, Flaute. An beiden Abenden mit unserem Heckgrill das in weiser Voraussicht mitgebrachte Grillgut zubereitet - lecker. Nun sind wir weitergezogen in Richtung Smaland Fahrwasser, wo noch einige Inseln auf uns warten. Zwischenstopp machen wir gerade in Lundeborg, einem kleinen Fischereihafen an Fynens Ostküste. Waren schon am Strand und beim Hafenfest. Ebenso haben wir diverse Schauer unter unserem Cockpitzelt abgewettert. Mein Tipp für diesen Sommer...es bleibt wechselhaft! Hier ein paar Fotos...

 Salzstangen und Brezeln gehören für Lilli zur Standardverpflegung während des Segelns...

 ... Luna freut sich, wenn sie draußen sitzen und gucken darf.

 ... und Jeannette, wenn die Kinder ruhig sind und sie sich mal ausruhen darf.

 Im Fotex in Svendborg...totale Reizüberflutung soweit das Auge reicht...und am Ende war der Wagen voll.

 Papa, warum ist der Anker soooo groß? Können wir auch mal ankern?

 Statt Eis gibt es hier las Snack frisch gekaufte Erbsenschoten - lecker.

 Zufälle gibt´s - treffen hier die Gipsy Girl mit Johannes Erdmann (www.zu-zweit-auf-see.de)

 Weiter geht es durch den Sund zur Ankerbucht Thuro Bund.

 Die Ankerbucht will mit dem Beiboot erkundet werden.

 Da draußen ankert die Carpe Diem und da unten am Ministrand sitzen Lilli und Jeannette, während ich mit Luna in der Babytrage die nähere Umgebung erkunde.

 Unser Schiffchen vor Anker.

 Ausflug zur Mini-Insel - eine ganze Insel für uns...und eine Menge Möwen.

 Wasserratte - Luna krabbelt einfach drauflos.

 Lilli ist wasserscheu und will maximal knöcheltief ins Wasser.

 Der Fleischanteil unseres Abendessens wird in den perfekten Zustand gebracht.

 ...achja...herrlich dieses Ankern.

 Nach dem Abendessen noch eine Schlauchboottour zu einem echten Schiffswrack in der Bucht.

 Der Fischerhafen von Lundeborg - die Carpe Diem im Hintergrund.

Endlich mal wieder längsseits liegen - praktisch mit Kinderwagen und Co..

Morgen geht´s wahrscheinlich weiter zur Insel Agerso.

Stay tuned - der Skipper.