Samstag, 12. Juli 2014

Ritt auf der Kanonenkugel

So die Zeit drängt und der Starkwind aus Nordost lässt etwas nach. Um 10 Uhr haben wir heute Gedser verlassen. Draußen auf See erwartete uns noch die Dünung des tagelangen Oststurms mit teilweise über 2 Meter Höhe. Das schräg von Achtern ergibt einen prima Rollercoaster. So dauerte es mit voller Besegelung, reichlich Speed und amtlichen Rollbewegungen nicht lange, bis sich die Seekrankheit ihre Opfer suchte. Erst Lilli, später Luna bzw. abwechselnd würden die Seitendecks "geflutet". Jeannette konnte es sich gerade noch zurückhalten. Zumindest schien die Sonne und wir schossen auf unser Ziel zu wie noch nie. Mit nie weniger als 6 Knoten und teilweise über 7 Knoten mit unserem schweren Langkieler. So waren wir dann auch nach 4 Stunden und 20 Minuten Ritt auf der Kanonenkugel in Hohe Düne. Kurze Zeit später schlief der Wind ein und ein Regenschauer ging nieder. Alles richtig gemacht also. Nun haben meine Frauen erstmal genug vom Segeln und morgen gehts dann wieder zurück ins Landleben.

Hier noch ein paar Fotos aus Gedser...

Von der Schaukelei gibts keine Fotos. Wer hätte auch die Kamera halten sollen. Immerhin hier der Topspeed dokumentiert:

Donnerstag, 10. Juli 2014

7:1 nach Gedser

Sieben Windstärken gegen ein Boot. Haben uns heute nachmittag nach Gedser "verlegt". Nach etlichen Tagen Nykøbing würde es Zeit für einen Tapetenwechsel. Und ein Stückchen näher zum Heimathafen. Schließlich naht das Urlaubsende. Und es bläst immer noch gehörig aus Ost. Böige 6 - 7 Windstärken oder mehr. Jedenfalls rollten wir lediglich die halbe Genua aus und machten damit bis zu 7,2 Knoten! Und das ohne nennenswerte Welle, denn durch den Sund und die Gedser Bucht fuhren wir dicht unter Land. So waren wir ratz fatz da und die Kinder konnten gleich auf den geliebten Spielplatz. Ich nahm gleich die Grillsachen mit. Schließlich war es mittlerweile fast 19 Uhr und perfektes Grillwetter. Morgen wollen wir nochmal ausspannen und baden, denn auf der Ostsee bläst es weiter mit 6 Windstärken und 2 Meter Welle. Samstag soll es dann abnehmen und wir werden dann nach Warnemünde rübermachen.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Windiger Rückweg

Liegen seit Montag Abend in Nykøbing fest. Es stürmt aus Ost. Schon der Ritt von Karresbaekminde geriet sehr windig. Hart am Wind mit Reff im Groß bolzten wir gegen eine unangenehm steile Meterwelle an, so dass bei 6 Beaufort weißes Wasser über Deck geflogen kam. Lilli musste wieder die Fische füttern und die Moral der Frauen an Bord auf dem Tiefpunkt. Beim Einbiegen in Richtung Guldborgsund ging es dann mit halben Wind flott voran und auch die Wellen liefen angenehmer. Als wir dann gegen halb 6 in Nykøbing festmachten, hatten wir 34 Seemeilen im Kielwasser.

Entgegen der Vorhersage gab es hier nur in der Nacht etwas Regen. Dafür ist es nun sonnig, schwülwarm und bläst aus allen Rohren. Ostwind mit 7 Windstärken. Sieht ganz so aus, als wenn wir hier erst Freitag weiterkommen und dann vielleicht an Gedser vorbei direkt nach Warnemünde rübersegeln. Mal schauen, was dort über die Tage für eine Welle steht. So richtig abnehmen soll der Wind wohl erst ab Samstag. Also wird der Urlaubsabschluss sicher nochmal mit Geschaukel verbunden sein. Zumindest die Sonne scheint und die Windrichtung stimmt.

Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit in der Stadt mit Eisessen und abends beim Fußball. gestern das 7:1 Halbfinale hier im Clubraum mit ein paar Holländern und Franzosen verfolgt. Mal sehen ob die Holländer heute Abend das Finalticket lösen.

Hier noch ein paar Fotos vom Schlauchbootausflug mit Badestop in Karresbaekminde:

Als Kontrastprogramm der Strand am Liegeplatz...

Und fertig zur schaukeligen Überfahrt nach Nykøbing...

Und hier ein paar Bilder von unserem derzeitigen Liegeplatz...

Samstag, 5. Juli 2014

Sonne, Strand, Stadt und Gewitter

Bei flauem Wind haben wir uns nach Karrebaeksminde verholt, einen Badeort vor den Toren von Naestved. Unterwegs ein paar erfolglose Angel- und Segelversuche. Der Motor musste fast die ganzen 19 Seemeilen ran. Dazu brannte die Sonne hochsommerlich. Hier im Yachthafen direkt vor der Klappbrücke Richtung Naestved liegen wir direkt an der Südmole mit Blick auf den gut besuchten Badestrand und auf den Kanal Richtung Brücke. Immer was zu sehen.

Leider hat sich Lilli eine Blasenentzündung eingefangen und kann nicht baden. Heute sind wir deswegen in Naestved im Krankenhaus gewesen, da es ohne Antibiotilkum nicht besser wurde. Dazu ist es sehr schwül mit 30 Grad gewesen. Und der Bus zurück proppenvoll. Sonst gefällt es uns hier ganz gut. Müsste mir gestern im Hafen gegenüber einen Bojenplatz für 100 Kronen anmieten, da es auf der Quittung den WLAN-Schlüssel gab. Das Wlan empfängt man bei uns prima und wir wollten ja das Viertelfinale gegen Frankreich sehen. Hat auch geklappt und gewonnen haben wir ja wenigstens. Eben haben wir an Bord lecker gegrillt. Sind gerade noch fertig geworden, bevor die Böenwalze des herannahenden Gewitters uns erreichte. War aber nur ein kurzes Intermezzo. Jetzt versuchen wir die Kinder zum Schlafen zu bewegen. Echt schwer und langwierig...

Hier noch Fotos von unserer Fahrradtour auf Agersø zur Südspitze:

Und hier danach:

Mittwoch, 2. Juli 2014

Hart am Wind nach Agersø

Alle fahr'n nach Malle, ich sag "och nö"... ich setz die Segel nach Agersø...
Trotzdem sich gestern beim Ablegen auf Femø noch eine Wolke überein uns ausgequetscht hat, haben wir die Segel gesetzt, um eine unserer Lieblingsinseln anzusteuern - Agersø. Lilli hatte Mühe, sich von ihrer neu gewonnenen, dänischen Kescherfreundin zu verabschieden. Hatten sich auf englisch und mit Händen und Füßen verständigt. Zu erwähnen wäre auch noch, dass Luna beim Keschern ins Hafenbecken gefallen ist. Wie ein Maikäfer auf dem Rücken trieb sie mit der Schwimmweste gerade soweit ab, dass nur noch ein Bootshaken den Sprung hinterher abwendete. Sie nahm es eigentlich ganz locker. Ist halt ne Wasserratte und hat sicher draus gelernt.

Zurück zur Überfahrt. Unter vollen Segeln legten wir uns kräftig auf die Backe und schon bald zog das Seitendeck durchs Wasser. Wo waren die angesagten 4 Windstärken? Ein Reff musste ins Großsegel, während die Kinder im Vorschiff auf dem MacBook noch einen Meerjungfrauenfilm schauten. Es kam etwas Ruhe ins Schiff aber auf Höhe der Privatinsel Veirø briste es weiter auf und die Welle knackte die Metermarke. Volle 6-7 Windstärken wurden es. Zum Glück auf Anliegerkurs mit über 6 Knoten Geschwindigkeit. Trotzdem wir unser Beiboot hinterherschleppten. Als die Kinder an Deck kamen schaute ihnen die Seekrankheit aus den Augen. Lilli fütterte die Fische und insgesamt litt die Moral der weiblichen Besatzung beträchtlich. Zeit zum Ankommen. Aber immernoch fast 2 Stunden Gebolze vor dem Bug. Die Genua war auch schon halb weggerollt. Kurz vor dem Hafen dann noch ein ordentlicher Regenguss mit Schauerböen.

Nun liegen wir hier sehr idyllisch im letzen Winkel des Hafens und vertreiben uns die Zeit mit Baden, Fahrrad fahren oder spazieren durch das Inseldorf. Heute morgen habe ich dem einlaufenden Fischer einen kapitalen Dorsch abgekauft. Vorhin gab es dann Dorschfilet satt. Und nicht eine Gräte drin (Eigenlob). Nun treten wir langsam den Rückweg an, denn die große Südseerunde schaffen wir diesmal nicht entspannt. Die Moral ist brüchig. Von der Überfahrt gibts mal wieder keine Actionfotos. Hier aber trotzdem ein paar Eindrücke von Agersø...