Montag, 12. November 2012

Hoch und trocken

Mitte November, 6 Wochen bis Weihnachten und die ersten Frostnächte waren auch schon da. Höchste Zeit, die passive Zeit der Segelsaison in Angriff zu nehmen. Mit der letzten Aktion des Jahres. Überführungsfahrt ins Winterlager. Ein regenfreier Montag mit guten 8 Grad macht es etwas leichter, auch wenn der graue Hochnebel tief hängt und die Luft feucht ist. Auf der Ostsee bläst es böig und in die Hafeneinfahrt von Warnemünde schieben ordentliche Wellen. Ein letztes Mal durchschaukeln und dann geht es ruhig die Warnow hinauf. Die Kälte kriecht zwischen Ölzeug und Fleece, der Diesel nagelt. Dann geht alles recht schnell. Auskranen, Unterwasserschiff mit dem Hochdruckreiniger säubern und Motor einwintern. Ein Traktor zieht die Carpe Diem zum Stellplatz, Endstation für die nächsten Monate. Nun noch den Rumpf am Wasserpass schrubben...und räumen, packen, einladen. Kurz vor dem Dunkelwerden ist dann alles bereit für den Winter und ab geht's auf die Autobahn in Richtung Süden...;-) ...zumindest bis nach Hause. Von mir aus kann der Winter kommen.

Montag, 22. Oktober 2012

Abgetakelt im Nebel

Dicker Nebel. Nach dem spätsommerlich sonnigen Samstag mit T-Shirt Wetter nun dicke Suppe. So starte ich am Sonntag nach Rostock zum Schiff. Fast zwei Monate waren wir nicht da und nun steht das Saisonende unmittelbar vor der Tür. Arbeitseinsatz. Zwar kann man nicht von einem Warnowufer zum anderen gucken, aber dafür ist es windstill als ich an Bord steige. Stauräume und Schränke werden geleert und Beutel und Kisten füllen sich mit Lebensmitteln, Klamotten, Büchern und Bettzeug. Alle Jahre wieder. Die Segel abschlagen und zusammenlegen sowie Schlauchboot verstauen und Schoten aufschießen. So vergeht der Tag und schließlich belade ich jeden Kubikzentimeter im Auto. Tatsächlich passt fast alles rein und kurz nach Vier geht's wieder heimwärts. Um dann zuhause wieder alles auszuladen und zu verstauen. Next step, Krantermin organisieren. Ist ja auch schon fast November. Naja, einmal werde ich noch ablegen...wie jedes Jahr.

Sonntag, 2. September 2012

von Grau bis Blau

1. September. Irgendwie klingt das schon nach Herbst. Also keine Zeit verlieren und die letzen Sonnenstrahlen des scheidenden Sommers an Bord einfangen. Um 10 Uhr erreichen wir am Samstag unser Schiff. Von Sonnenstrahlen noch keine Spur. Dafür ein wenig einladender Grauschleier am Himmel. Kühl außerdem und ich habe nichtmal Socken mitgenommen... Also schnell zum Mittag übergehen, nachdem wir ein paar Stichlinge gekeschert haben. ;-) Nach entspannter Siesta während die Kids schlummern, setzen wir mit Barkasse Sylvia zum Alten Strom über. Dort ist Drachenfest und richtig was los. Die Kinder werden magisch vom Kinderkarussell angezogen und fünf Euro wechseln den Besitzer. Schnell weiter zur Eisdiele aber unterwegs kommen wir an einer Blockflöte nicht vorbei. Lilli untermalt nun lauthals den weiteren Spaziergang. Etliche Eiskugeln später gucken wir uns noch die Drachen am Strand an. Fix und foxi kehren wir an Bord zurück und die Kinder verschwinden bald in die Koje. Die Kuchenbude muss zu bleiben während wir an unserem Rotwein nippen. Die nasskalte Herbstluft lässt Grüßen. Der Sonntag startet dann spätsommerlich sonnig und es wird angenehm warm. Gegen Mittag bekommen wir Besuch von Heiko, Mara und Finn von der Yuendumu, die an diesem Wochenende ebenfalls ihr Schiff besuchen. Wir besorgen uns erstmal reichlich Bismarkbrötchen, Backfisch und Pommes um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Dann geht es noch auf Schlauchboottour und später bei T-Shirt Wetter zum Spielplatz. Erst gegen 19 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. War ein schönes "Urlaubswochenende".

Sonntag, 12. August 2012

Rolling Home ... über Fehmarn nach Rostock

So...wieder zuhause gelandet. Morgen beginnt der Alltag im Büro. War ein wellenreicher Rückweg. Nachdem wir ja am Mittwoch in Bagenkop eingeweht sind, hatte der Westwind am Donnerstag etwas an Kraft verloren, wenn auch nicht viel. Die Wellen draußen auf See waren immernoch beeindruckend. Davon konnte ich mir morgens vom Aussichtsturm aus ein gutes Bild machen. Im Hafen kam Aufbruchstimmung auf, da der Wind nur noch mit 6 Windstärken blies. Die Richtung war mit Nordwest günstig für eine schnelle Reise nach Fehmarn. Also Zähne zusammenbeißen, Kotzeimer im Cockpit stauen und ablegen. Nachdem wir durch die gut 2 Meter Brecher aus dem Hafen motort sind, rollten wir die Genua aus und gingen auf Kurs. Mit über 5 Knoten Fahrt waren wir zufrieden und die Wellen schräg von achtern waren angenehmer als noch am Tag zuvor. Das bekam auch meiner Crew - keine Seekrankheit. Später nahm der Wind noch etwas ab, so dass wir zusätzlich das Groß im 1. Reff setzen konnten. Mit über 6 Knoten ging es flott weiter. Nach fünfeinhalb Stunden konnten wir dann endlich in Orth auf Fehmarn längseits bei Yuendumu festmachen. Der Hafen gefällt uns gut. Ne echte Surferhochburg. Überall Leute in Neoprens und bunte Segel und Kites, dazu stehtiefe Buchten. Wieder mal bereue ich, dass mein Kitezeug auf dem Boot neben Lego und Windeln keinen Platz mehr gefunden hat. Verbringen noch einen angenehmen Abend mit Simon und Mirijam von der Yuendumu. Am nächsten Tag sollte es schon weiter auf den langen Schlag nach Rostock gehen. Nieselregen begrüßt uns am nächsten Morgen. Zum Glück klart es aber wieder etwas auf. Um 9:30 Uhr legen wir ab gefolgt von Yuendumu. Wir stellen uns entsprechend Wetterbericht auf eine angenehme wenn auch lange Überfahrt unter Segeln ein. Im Fehmarnbelt bläst es noch ganz ordentlich, so dass wir vor dem Wind schnell die Fehmarnsundbrücke hinter uns lassen. Um ordentlich Geschwindigkeit Richtung Ziel zu machen, setzen wir Genua und Groß im Schmetterling und baumen aus. Klappt zunächst gut und da der Wind zulegt, surfen wir bald mit 6,5 bis 7,5 Knoten die Wellen runter, die auf einmal ebenfalls stark zunehmen. Bald ist zuviel Druck im Rigg und wir Surfen mehr als wir segeln. Jeannette muss nach vorn, um den Baum auszuhaken, damit wir die Genua einrollen können. Ich steuere die Wellen aus. Nehmen auch das Groß weg. Yuendumu zieht vorbei. Wir folgen dann nur unter Genua, um direkt vor dem Wind weitersegeln zu können. Verlieren aber an Geschwindigkeit und fallen zurück, da der Wind leider wieder weniger wir. So kommen wir nicht mehr so gut über die Wellen. Eine eklige Dünung schaukelt uns unaufhörlich durch. Meine Mädels liegen mittlerweile alle seekrank unter Deck und verlangen nach baldigem Ankommen. Geschafft sind allerdings erst 25 von 45 Seemeilen. Das sind 4 Stunden bei 5 Knoten Fahrt. Diesen Schnitt schaffen wir mit der Genua nicht mehr. Mit dem Ausbaumer will ich auch nicht allein auf dem Vorschiff hantieren. Also starte ich den Motor uns gehe auf über 6 Knoten Fahrt. So kann ich die Wellen wieder besser absurfen und wir kommen schneller an. relativ... Die Strecke zieht sich elendig. Um 17:45 können wir endlich in Hohe Düne festmachen. Mit einem Schlag geht es auch den seekranken wieder besser. Der Hafen ist randvoll, da gerade dass Abschlusswochenende der Hansesail ist. Gucken noch bischen Schiffe und essen erstmal was. Die Kinder haben tüchtig Hunger. Sehen die Yuendumu noch einlaufen, die wir unterwegs überholt hatten. Den Samstag haben wir dann ruhig angehen lassen und unseren Urlaub ausklingen lassen. Abends dann noch in erster Reihe vom Boot aus das Feuerwerk angeschaut. Und schon ist die schöne Urlaubszeit vorbei. Hatten wirklich Glück mit dem Wetter und dass wir die Yuendumu getroffen haben. So hatten wir einen abwechslungsreichen Törn zusammen und die Kinder immer jemanden zum Spielen. Da die Yuendumu auch in Rostock liegt, werden wir uns bestimmt öfter mal sehen und vielleicht gehen wir ja nochmal zusammen auf Abenteuertörn mit Kindergeschrei... Bock drauf hätten wir jetzt schon wieder. Zunächst ruft aber das Büro...

Mittwoch, 8. August 2012

Starkwind: Bagenkop statt Fehmarn

Das war ein Ritt. Heute morgen beim Ablegen in Marstal habe ich noch gedacht, ich könnte vielleicht sogar mit voller Besegelung nach Fehmarn rauschen. Im Hafen war nicht viel davon zu merken, was uns draußen erwarten würde. Zumal jeder Wetterbericht und die Gribfiles von nur 6 Windstärken sprachen. Im Vorhafen band ich vorsorglich trotzdem ein Reff ins Groß. Gut so. Hätten besser gleich zwei sein können. Kaum aus dem geschützten Fahrwasser raus, erwischt uns bester Ostseehack mit bis zu 2 Meter Welle von der Seite und der Wind bläst so stark, dass die Genua nur zu 1/3 ausgerollt wird. Trotzdem schießen wir mit fast 7 Knoten durch die Wellenberge. Es dauert nur ein paar Meilen, da muss sich Lilli ins Cockpit übrgeben, dicht gefolgt von Luna. Kein schöner Anblick. Und der Wind schien weiter zuzunehmen. Schließlich trafen wir die Entscheidung, nach Bagenkop abzulaufen, statt unter diesen und vielleicht noch härteren Bedingungen weitere 6 Stunden über die Ostsee zu prügeln. Nach zwei Stunden surften wir so in den Vorhafen von Bagenkop, bargen die Segel und gingen gleich an der Kaimauer längsseits. Gute Entscheidung und auch wieder nicht. Der Wind nahm noch weiter zu und auch die Welle draußen. Vor uns an der Mauer lag die 20 Meteryacht Preußischer Adler mit ihrem Bug zu unserem. Auf einmal machten sie sich bereit zum Auslaufen. Der Wind würde die 30 Tonnen auf uns drücken, wenn es nicht klappt. Viel Platz war nicht und sie verholten sich nicht um zusatzlichen Raum zum manövrieren zu bekommen. Tatsächlich kamen sie nicht weit genug vom Kai weg, und das Heck unserem Bug immer näher. Zu spät. Die riesigen Davits und ihr Beiboot verkeilten sich an unserem Bugkorb. Und 30 Tonnen Stahl hält man nicht einfach so ab. Schließlich gelingt es, frei zu kommen und sie rutschen an uns vorbei. Zum Glück abgefendert. Die Halterung unseres Navigationslicht ist trotzdem fast abgerissen und die Laterne zersplittert. Unsere Wanten haben sie knapp verfehlt. Sonst wäre wohl der Mast von oben gekommen. Beherzt wollen sie dann eine Powerkurve fahren, um nicht auf die nächste Mauer zu krachen. Dafür knallen sie auf der anderen Hafenseite in die zum Glück mit Holz und Autoreifen versehene Mauer und verhaken sich dort mit ihrem Wasserstag. Als sie endlich frei sind, geben sie Stoff und verlassen den Hafen. Seemannschaft sieht in meinen Augen anders aus. In den Hafen hat es heute noch so einige geweht, so dass auch die Kaimauer voll ist. Hier warten wir nun auf moderatere Bedingungen, während unsere Festmacher ächtzen und unsere Fender quietschen. Immerhin hat die Sonne den ganzen Tag geschienen. Unsere Freunde von der Yuendumu haben mit ihrer 16 Tonnen Stahlyacht durchgezogen und 16 Uhr sicher auf Fehmarn festgemacht. Aber auch dort musste aufgewischt werden...

Dienstag, 7. August 2012

Guten Morgen Starkwind

Das Boot tanzt in den Festmachern, der Westwind orgelt und pfeift sein Konzert durch die Wanten. Draußen hat sich eine beachtliche Hackwelle aufgebaut. Immerhin scheint dazu die Sonne. War gerade beim Bäcker das obligatorische Weißbrot verhaften. Eigentlich wollten wir zusammen mit Yuendumu heute nach Fehmarn rübermachen. Da in Böen bis zu acht Windstärken und 2 Meter Ostseehack zu erwarten sind, verbringen wir gern noch einen weiteren Tag in der Perle der dänischen Südsee. Morgen sehen wir weiter...soll dann etwas moderater sein.

Sonntag, 5. August 2012

Sommertage in Marstal

Eine vierstündige Motorfahrt gegen den Wind hatte uns vorgestern vom quirligen Svendborg in den wunderschönen Hafen von Marstal auf der Insel Aero gebracht. Hier lassen wir bei bestem Sommerwetter noch einmal den dänischen Müßiggang aufleben, bevor es schon bald über die Ostsee nach Fehmarn gehen soll. Gerade die Kinder haben hier beste Spielbedingungen mit zwei Spielplätzen, Lagune zum Dingifahren und zwei Strände zur Lagunen oder Seeseite. Die Picknickbänke und Grillplätze sind abends immer gut besucht. Auch wir schwelgen in marinierten Steaks und Grillpolsern. Zum Sonnenuntergang dann noch Rum mit Limetten und Cola serviert, fertig ist das Südseeklischee. Leider hat Jeannette eine Angina erwischt und wir mussten gestern deswegen noch die Inselärztin aufsuchen. Jetzt geht es aber schon wieder aufwärts und der Rest der Crew bleibt hoffentlich verschont. Ab morgen soll der Wind auf West drehen und kräftig zulegen. Wir richten uns gedanklich schon mal auf eine stramme Überfahrt ein. Bis dahin genießen wir aber noch ausgiebig dieses tolle Fleckchen Dänemark.

Donnerstag, 2. August 2012

Downtown mit Sundowner

Als Kontrast zum beschaulichen dänischen Entschleunigungsdasein auf kleinsten Eilanden, haben wir Station in Svendborg gemacht. Direkt an der Hafenstraße haben wir noch ein letztes Plätzchen ergattert, denn der alte Hafen ist knackevoll. Hier kommen halt viele Urlaubscrews auf dem Weg durch den Svendborgsund vorbei. Außerdem ist hier gerade so ne Art Musikfestival im Gange. An mehreren Plätzen im Hafen und in der City gibt's Livemusik auf die Ohren. Das Wetter ist überraschend sommerlich und wir genießen die warmen Temperaturen und den Summer in the City. Hier ein Eis, da ein Snack oder Bierchen. Die Kronen sind schneller weg, als uns lieb ist. Abends fallen wir mit 6 Erwachsenen und 4 Kleinkindern und einem Baby beim Italiener ein. Das war ne Schlacht und die Pasta der Kinder ziert noch lange den Teppich. Heute gab es als Highlight für die Kleinen Badespaß auf dem Vorschiff von Yuendumu. Plantschbecken und Kinderschlauchboot mit Wasser gefüllt und schon ging die Plantscherei los. Morgen soll's dann weiter nach Marstal gehen. Zurück zur Beschaulichkeit mit Strand und Grillplätzen. Fleisch und Würstchen sind an Bord. Bier gestaut. Der Wetterbericht verspricht Grillwetter. Stay tuned...

Dienstag, 31. Juli 2012

Nach Lundeborg mit Regenguss

Gestern haben wir rübergemacht nach Lundeborg. Das Wetter ist derzeit extrem wechselhaft. Eben noch sonnig, im nächsten Moment zieht eine Unwetterzelle mit viel Wind und Regen durch. Trotzdem sollte es laut Vorhersage noch einer der erträglicheren Tage werden. Außerdem ist jetzt fast Halbzeit und wir müssen ja unsere rechtzeitige Heimkehr mit einkalkulieren. Als wir um 8 Uhr wach werden, schnappe ich mir ein Fahrrad und radle zum Bäcker. Unterwegs treffe ich Heiko von der Yuendumu. Sie sind schon fertig zum Auslaufen. Bei uns dauert es noch... Bereiten Frühstück für unterwegs vor, bauen die Kuchenbude ab und bereiten alles vor. Als wir endlich soweit sind und ich noch unseren Seewasserfilter von allerhand Seegras befreit habe, saugt der Motor kein Kühlwasser mehr an. Nach ner Weile ist die Ursache erkannt und das Problem hat uns eine halbe Stunde gekostet. Um 9:30 geht's los. Wir kürzen über das Flach vor Agersø ab und sparen so etwa 3 Seemeilen. Dann können wir Segeln. Am Wind geht's mit Rauschefahrt und über 6 Knoten auf Langeland zu. Von dort zieht allerdings eine schwarze Wolkenwand auf und sogar eine Wasserhose ist erkennbar, die aber zum Glück den Touchdown nicht schafft. Wir Reffen und Segeln schnell und entspannt weiter. Als die Front da ist und der Wind weiter zulegt, bergen wir die Segel. Starkregen setzt ein und einige Blitze zucken. Dampfen mit Maschine gegenan zum Fahrwasser Richtung Lundeborg. Autopilot an. Ich schütze mich vor dem Regen unter der Sprayhood. Die Damen malen unter Deck. Die Front ist schnell durch und schon kommt die Sonne wieder raus. Ziehen die Segel zum trocknen hoch. Beim einholen verklemmt sich das Holeseil der Genua. Müssen sie komplett runterholen. Schließlich erreichen wir Lundeborg und gehen längsseits bei Yuendumu. Gehen dann alle nochmal an den Strand, bevor die nächste Regenfront uns zurücktreibt. Heute chillen wir hier in Lundeborg, während es draußen kräftig aus der Richtung bläst, in die wir wollen... Morgen gehts dann wohl nach Svendborg.

Samstag, 28. Juli 2012

Durch Gewitternacht nach Agersø

Mann war das ne Nacht! Lagen seit vorgestern vor Femø vor Anker und genossen das Sommerwetter zusammen mit der Crew von der Yuendumu. Grillen am Strand. Beibootfahren. Die zahlreichen Kinder Buddeln und spielen im Sand. Gestern frischte es dann etwas aus SO auf und da der Hafen 6er Päckchen mäßig überfüllt war, entschieden wir uns trotzdem für eine weitere Nacht vor Anker. Hatten über Internet extra noch Wetterbericht befragt. Mehr als Windstärke 5 sollte es Nachts nicht werden und da der Wind über Land kam, war die Welle noch erträglich. Der Anker sollte halten. Mit einem unwohlen Gefühl wird es Nacht und wir Schaukeln und stampfen vor uns hin. Vom hellen Wetterleuchten werden wir wach. Es wird doch kein Gewitter aufziehen? Kurz nach Mitternacht wird die Befürchtung Gewissheit. Es blitzt und donnert. Regen und pfeifender Wind kommen auf. Ein Blick zum Ufer sowie auf den Kartenplotter legen die Vermutung nahe, dass der Anker nicht mehr hält. Auch die Yuendumu hat sich entfernt und scheint sich zur Flucht zu rüsten. Es wird etwas hektisch, wir starten Motor und Navilichter. Ich versuche mit beiden Händen auf dem bockenden Vorschiff unseren Anker hochzukriegen. Gelingt völlig abgekämpft schließlich mit Hilfe der Maschine auf Volldampf voraus. Nichts wie weg vom Ufer. Ab in die schwarze, stürmische Nacht. Ein Höllenritt bis zum Morgengrauen beginnt, denn Einlaufen in den überfüllten Hafen von Femø kommt nicht in Frage bei diesen Bedingungen. Mein iPad als Plotter hilft mir wenigstens, immer genau zu wissen, wo wir gerade entlangschaukeln. Wir nehmen Kurs auf Agersø und versuchen die 18 Meilen möglichst langsam unter mitlaufender Maschine vor Top und Takel zu bewältigen, um dann mit dem ersten Morgengrauen einzulaufen. Auch ohne Segel machen wir beiwohl 7-8 Beaufort und beachtlichen, brechenden Wellen über 4 Knoten. Beide füttern wir abwechseln die Fische, während die Kinder Gott sei Dank tief und fest schlafen, trotz dem Geschaukel. So machen wir die Nacht durch, genau wie die Crew der Yuendumu, die wir jedoch aus den Augen verloren haben. Gegen halb Fünf erreichen wir endlich unbeschadet und ausgelaugt Agersø. Finden einen Platz an der Pier, streifen die durchnässten Klamotten ab und legen uns noch 2 Stündchen hin, bevor die Kinder uns wecken. Die haben von all dem tatsächlich nichts mitbekommen. Die Yuendumu läuft um 6 auch ein und so ist unsere kleine Flottille wieder vollständig. Jetzt müssen wir unsere Batterien erstmal wieder aufladen undgenießen das beschauliche Agersø.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Unterwegs

Wir sind endlich wieder mal unterwegs. Bei bestem Sommerwetter im entschleunigten Dänemark. Auch wenn am Montag die Überfahrt nach Gedser bei Welle von der Seite nicht so toll war... Luna hat die Fische reichlich gefüttert... jetzt sind wir hier und nun auf dem Weg durch den Guldborgsund. Das herrlichste Wetter verwöhnt uns zur Zeit und wir beten, dass es noch 2 Wochen andauern möge.

Sonntag, 24. Juni 2012

... Stippvisite an Bord.

Was sind das nur für Wetteraussichten? Mit meinem Wunschsommerwetter hat das nichts zu tun. Trotzdem wird es mal wieder Zeit, an Bord nach dem Rechten zu sehen. Da der Samstag noch sonnig startete, fuhr die Motivation mit. Nach etwas chillen und Kinder bändigen zogen beim Spaziergang zum Strand aber schon dichte Wolken auf. Ein Rotweinchen versüßte dann trotzdem noch den kühlen Abend. Sonntag dann wie erwartet Dauerregen. Frühstück an Bord und dann packen wir auch schon wieder zusammen. Mit den Kids ist man bei solchem Wetter zuhause besser dran... Sommer 2012, wo versteckst Du Dich??? We'll be back!

Montag, 4. Juni 2012

Hafenurlaub mit Landanschluss

Gern würde ich an dieser Stelle berichten, dass wir die zurückliegenden 2 Wochen unter vollen Segeln in Dänemark von Insel zu Insel gebummelt sind. Da ich gesundheitlich angeschlagen war und die meiste Zeit außerdem Starkwind aus Ost die gefühlten Temperaturen in den Keller getrieben hat, sind wir halt im Hafen geblieben. War trotzdem abwechslungsreich und schön mal wieder länger an Bord zu sein. Wenn es mit unseren beiden kleinen Leichtmatrosinnen auch zeitweise verdammt anstrengend war. Gerade Luna hat das herumklettern für sich entdeckt, so dass wir ständig hinterher sein mussten. Insofern ist es vorteilhaft gewesen, dass wir jederzeit an Land "ausweichen" konnten. Von ausgedehnten Spielplatz- und Strandaufenthalten mit Robbenwatching über Rollerfahren oder mit der Fähre nach Warnemünde rüber zum Eisessen...und natürlich mal zum Erdbeerhof von Karl's. Im Hafen dann Schlauchboot-Touren, Quallen keschern, Boot gucken oder Rotfedern angeln. Die Sonne ist uns weitestgehend treu geblieben und so durfte auch der Grill hin und wieder glühen. Mit dem Wechsel der Wetterlage auf West und den ungeliebten Begleiterscheinungen verholten wir uns dann wieder nach Hause und ließen den Urlaub dort ausklingen. Auf dem Weg nach Hause fing Lilli an zu weinen..."ich will wieder zurück zum Boot...". Wir kommen also wieder. Und dann werfen wir hoffentlich auch die Leinen los.

Hier nun noch ein paar Fotos vom Hafenurlaub...

Dienstag, 8. Mai 2012

Wieder im Wasser

Das passable Wetter habe ich heute ausgenutzt und unser Schiffchen ins Wasser gebracht. Wurde auch Zeit denn schließlich ist ja schon Mai und bereits ab nächsten Donnerstag haben wir Urlaub geplant. Die letzen Wochen waren stressig genug. Umzug und kränkelnde Kinder hielten uns in Atem. Nun wird es Zeit für ein paar erholsame Tage an und auf der Ostsee. Der Anfang ist gemacht, das Boot am Liegeplatz, die Segel angeschlagen. Jetzt wartet nur noch reichlich Schrubb- und Putzarbeit auf uns, um die Spuren des Winters zu beseitigen. Mal sehen, wann wir das noch schaffen. Eins nach dem Anderen. Jetzt erstmal in die Koje...