Eigentlich wollte wir ja bereits zum Herrentag unseren Bootsurlaub einläuten. Dauerregen, Kälte und Starkwind machten jedoch nicht gerade Lust auf den Umzug aufs Boot. Erst am Sonntag rafften wir uns auf und fuhren mit vollbepacktem Auto nach Rostock. Das Wetter blieb grau, nass, windig und kalt. Wie im November. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um in Urlaubsstimmung zu kommen. Wir bissen die Zähne zusammen, ließen zwei Heizlüfter surren und ließen uns auch von unserer kleinen Lilli nicht zur Weißglut treiben. Auch wenn das streckenweise nicht so leicht fiel. Das Bootsleben gefiel ihr zwar prächtig, jedoch wollte sie davon auch keine Minute versäumen. Mittagsschlaf oder abends nach dem Essen ins Bett zu gehen - das wäre da ja kontraproduktiv...es war dann besonders abends jedesmal ein harter, stundenlanger Kampf, bis meist erst nach 21 Uhr die Müdigkeit über den Schalk im Nacken siegte. Wir konnten irgenwann nicht mehr lachen. Der "Törn" begann schon im Hafen härter zu werden, als wir befürchtet hatten. Unter diesen Umständen und aufgrund der dunklen Wetteraussichten für die kommenden Tage und Wochen schlugen wir uns einen Segeltörn nach unseren üblichen Maßstäben aus dem Kopf.
Also begannen wir, uns im Hafen häuslich einzurichten und trotzten den Widrigkeiten des Maiwetters. Auch mit Lilli wurde es von Tag zu Tag etwas einfacher, auch wenn die Abende anstrengend blieben. Tagsüber vertrieben wir uns die Zeit mit Ausflügen nach Warnemünde, ins Bällebad des Hotels, auf den Spielplatz oder zum Strand. Langweilig wurde es nicht. Nur das Wetter nervte oft. Dann nach einer Woche sollte es zumindest vorübergehend mal sonnig werden. Mit den ersten Sonnenstrahlen verabschiedete sich allerdings auch der Wind. Bei unserer ersten Ausfahrt am Freitag Nachmittag wollten sich die Segel nicht so recht mit Wind füllen. Da die See ruhig ist und wir auch mal woanders hinwollen, motoren wir spontan nach Kühlungsborn rüber. Lilli wird mit Büchervorlesen bei Laune gehalten und turnt mit uns auf dem Vorschiff rum. Das Wetter am Pfingstwochenende wird dann streckenweise auch ganz brauchbar, so dass wir ein wenig durch Kühlungsborn schlendern und am Strand buddeln können. Außerdem machte eine Freundin von Jeannette gerade mit ihren Kids in Kühlungsborn Urlaub, so dass wir auch mal Besuch bekommen. Auch meine Eltern und meine Schwester schauen mal vorbei. Ansonsten gibts im Hafen noch eine Regatta-Abschluss-Party sowie einen Abend mit Livemusik vom "Pianoman". Dort sitzen wir mit Lilli lange und sie kann sich gar nicht losreißen. Pfingstmontag begrüßt uns dann leider wieder der Regen.
Da für die nächsten Tage ein Sturm angekündigt ist und wir bei zu erwartendem Sauwetter nicht in Kühlungsborn festhängen wollen, treten wir kurzerhand die Flucht "nach Hause" an. Wir wollen Lillis Mittagsschlaf nutzen, um Richtung Hohe Düne auszulaufen. Mit dem Starten des Motors ist sie jedoch gleich wach und so hat Jeanette während der Überfahrt ihre liebe Mühe, die unausgeschlafene Prinzessin zu bändigen. Jede Anstrengung, sie zum Schlafen zu bewegen, scheitert. Also hängt sie da wie ein Schluck Wasser und quengelt rum. Wieder wird es eine Motorfahrt und der Regen macht zum Glück Pause. Zwischenzeitlich kommt sogar mal die Sonne raus und auch die See ist recht ruhig. Kaum haben wir in Hohe Düne festgemacht und die Kuchenbude aufgebaut, gießt es wie aus Eimern. Das war gutes Timing.
Die restlichen Urlaubstage verbringen wir dann im Hafen und dem Wetter entsprechend nutzen wir jeden Sonnenstrahl für Ausflüge. Alles in allem haben wir das Beste aus den kalten, nassen und stürmischen Maitagen gemacht. Vielleicht wird ja der nächste Urlaub Ende Juli dann sommerlicher. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hier noch ein paar Fotoeindrücke:
Schlauchboot-Tour mit Lilli
Tunnel in den Sommer?
Tunnel in den Sommer?
Diesen Katamaran haben wir besichtigt - ein Raumschiff!
Feuerwehr oder Eurovernichter?
Unsere Urlaubsbasis.
Die Robbe von Hohe Düne schleicht sich an.
Immerhin barfuß durch den Strand.
Hier geht´s rund - Lilli beim Astronautentraining in Kühlungsborn.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen