Sonntag, 6. September 2009

Harte Überfahrt & Urlaubsausklang mit Nachgeschmack

Der Tag der Überfahrt ist da und mit gemischten Gefühlen sitzen wir beim Frühstück. Hoffentlich hält sich das Wetter und die Windvorhersage trifft zu, damit die Fahrt nicht zur stundenlangen Tortur für unseren kleinen Passagier wird. Beim Bäcker habe ich mit Lilli noch Proviant in Form von Weißbrot und Brötchen besorgt. Das Boot musste dann noch klar zum Auslaufen und das Dingi klar zum nachschleppen gemacht werden - bis man so los kommt...

Schließlich tuckern wir aus der Bucht. Das Dingi im Schlepp bremst dann doch ganz schön, bestimmt einen Knoten Fahrt kostet der Luxus. Kaum aus der Bucht raus, bläst uns ein frischer Südwest auf die Nase. Bereits jetzt sind 5 Beaufort erreicht, Tendenz zunehmend. Na toll. Kann man sich denn auf keinen Wetterbericht mehr verlassen? Hatte extra diverse Wetterseiten im Internet konsultiert und den Seewetterbericht verfolgt. Natürlich baut sich nun auch die See langsam auf, so dass wir zu tun haben, gegen die über einen Meter hohen Wellen gegenan zu motoren. Bis zum Windpark weht uns der Südwest nämlich genau entgegen, so dass an Segeln noch nicht zu denken ist. Überkommende Gischt deckt uns ein, bis wir nach 10 Seemeilen endlich am Windpark durchs Fahrwasser sind und Segel setzen können. Zunächst setzen wir alle Segel voll, fallen ab und rauschen los. Wind und Welle nehmen aber weiter zu, so dass die Genua halb weggerollt werden muss und wir zusammen mit Groß und Kutterfock immernoch flotte 6 Knoten machen und reichlich Lage schieben. Eigentlich wäre ein Reff im Groß fällig, aber vielleicht wird nimmt der Wind ja doch wieder ab und passt sich dem Wetterbericht an? Es bleibt bei satten 6 Beaufort, strichweise auch mehr. Lilli ist nicht begeistert, dass sie wieder so lange im Sitz angeschnallt bleiben muss. Vorsorglich bekommt sie nur Weißbrot zu essen. Vielleicht lässt sich ja wenigstens die Seekrankheit vermeiden. Der Wind weht leider so südlich, dass wir Kühlungsborn als Ziel streichen müssen und direkten Kurs auf Warnemünde nehmen. Also Zähne zusammenbeißen und ab in den Heimathafen. Lassen wir eben dort den Urlaub ohne weiteren Wetterdruck ganz in Ruhe ausklingen. Doch die Strecke zieht sich, auch wenn wir recht flott unterwegs sind. Etwa 10 Seemeilen vor Warnemünde verlässt und dann leider der Wind fast komplett, so dass wir den Rest der Strecke unter Motor ins Ziel schaukeln. Die Dünung ist natürlich noch da. Nach fast 7 Stunden erreichen wir dann endlich den Hafen und können Lilli aus ihrer Zwangslage befreien. Inzwischen war sie sogar noch eingeschlafen.

Die nächsten Tage verbringen wir ganz entspannt mit Ausflügen nach Warnemünde, zum Strand oder zum Spielplatz. Leider erwischt mich jedoch noch eine ausgewachsene Angina, die ich gleich mit Antibiotika eindämme. Leider hält sie sich hartnäckig und vermiest mir so die letzte Urlaubswoche ziemlich. Gut, dass wir schon wieder im Heimathafen liegen. Ehe wir uns versehen sind die vier Urlaubswochen dann um und die Arbeit ruft. Der Herbst meldet sich mit Starkwind und Regen, so dass wir das letzte Wochenende doch lieber schon zuhause verbringen. Dazu passen dann auch meine Halsschmerzen.

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