Mittwoch, 2. Juli 2014

Hart am Wind nach Agersø

Alle fahr'n nach Malle, ich sag "och nö"... ich setz die Segel nach Agersø...
Trotzdem sich gestern beim Ablegen auf Femø noch eine Wolke überein uns ausgequetscht hat, haben wir die Segel gesetzt, um eine unserer Lieblingsinseln anzusteuern - Agersø. Lilli hatte Mühe, sich von ihrer neu gewonnenen, dänischen Kescherfreundin zu verabschieden. Hatten sich auf englisch und mit Händen und Füßen verständigt. Zu erwähnen wäre auch noch, dass Luna beim Keschern ins Hafenbecken gefallen ist. Wie ein Maikäfer auf dem Rücken trieb sie mit der Schwimmweste gerade soweit ab, dass nur noch ein Bootshaken den Sprung hinterher abwendete. Sie nahm es eigentlich ganz locker. Ist halt ne Wasserratte und hat sicher draus gelernt.

Zurück zur Überfahrt. Unter vollen Segeln legten wir uns kräftig auf die Backe und schon bald zog das Seitendeck durchs Wasser. Wo waren die angesagten 4 Windstärken? Ein Reff musste ins Großsegel, während die Kinder im Vorschiff auf dem MacBook noch einen Meerjungfrauenfilm schauten. Es kam etwas Ruhe ins Schiff aber auf Höhe der Privatinsel Veirø briste es weiter auf und die Welle knackte die Metermarke. Volle 6-7 Windstärken wurden es. Zum Glück auf Anliegerkurs mit über 6 Knoten Geschwindigkeit. Trotzdem wir unser Beiboot hinterherschleppten. Als die Kinder an Deck kamen schaute ihnen die Seekrankheit aus den Augen. Lilli fütterte die Fische und insgesamt litt die Moral der weiblichen Besatzung beträchtlich. Zeit zum Ankommen. Aber immernoch fast 2 Stunden Gebolze vor dem Bug. Die Genua war auch schon halb weggerollt. Kurz vor dem Hafen dann noch ein ordentlicher Regenguss mit Schauerböen.

Nun liegen wir hier sehr idyllisch im letzen Winkel des Hafens und vertreiben uns die Zeit mit Baden, Fahrrad fahren oder spazieren durch das Inseldorf. Heute morgen habe ich dem einlaufenden Fischer einen kapitalen Dorsch abgekauft. Vorhin gab es dann Dorschfilet satt. Und nicht eine Gräte drin (Eigenlob). Nun treten wir langsam den Rückweg an, denn die große Südseerunde schaffen wir diesmal nicht entspannt. Die Moral ist brüchig. Von der Überfahrt gibts mal wieder keine Actionfotos. Hier aber trotzdem ein paar Eindrücke von Agersø...

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