Sonntag, 12. August 2012

Rolling Home ... über Fehmarn nach Rostock

So...wieder zuhause gelandet. Morgen beginnt der Alltag im Büro. War ein wellenreicher Rückweg. Nachdem wir ja am Mittwoch in Bagenkop eingeweht sind, hatte der Westwind am Donnerstag etwas an Kraft verloren, wenn auch nicht viel. Die Wellen draußen auf See waren immernoch beeindruckend. Davon konnte ich mir morgens vom Aussichtsturm aus ein gutes Bild machen. Im Hafen kam Aufbruchstimmung auf, da der Wind nur noch mit 6 Windstärken blies. Die Richtung war mit Nordwest günstig für eine schnelle Reise nach Fehmarn. Also Zähne zusammenbeißen, Kotzeimer im Cockpit stauen und ablegen. Nachdem wir durch die gut 2 Meter Brecher aus dem Hafen motort sind, rollten wir die Genua aus und gingen auf Kurs. Mit über 5 Knoten Fahrt waren wir zufrieden und die Wellen schräg von achtern waren angenehmer als noch am Tag zuvor. Das bekam auch meiner Crew - keine Seekrankheit. Später nahm der Wind noch etwas ab, so dass wir zusätzlich das Groß im 1. Reff setzen konnten. Mit über 6 Knoten ging es flott weiter. Nach fünfeinhalb Stunden konnten wir dann endlich in Orth auf Fehmarn längseits bei Yuendumu festmachen. Der Hafen gefällt uns gut. Ne echte Surferhochburg. Überall Leute in Neoprens und bunte Segel und Kites, dazu stehtiefe Buchten. Wieder mal bereue ich, dass mein Kitezeug auf dem Boot neben Lego und Windeln keinen Platz mehr gefunden hat. Verbringen noch einen angenehmen Abend mit Simon und Mirijam von der Yuendumu. Am nächsten Tag sollte es schon weiter auf den langen Schlag nach Rostock gehen. Nieselregen begrüßt uns am nächsten Morgen. Zum Glück klart es aber wieder etwas auf. Um 9:30 Uhr legen wir ab gefolgt von Yuendumu. Wir stellen uns entsprechend Wetterbericht auf eine angenehme wenn auch lange Überfahrt unter Segeln ein. Im Fehmarnbelt bläst es noch ganz ordentlich, so dass wir vor dem Wind schnell die Fehmarnsundbrücke hinter uns lassen. Um ordentlich Geschwindigkeit Richtung Ziel zu machen, setzen wir Genua und Groß im Schmetterling und baumen aus. Klappt zunächst gut und da der Wind zulegt, surfen wir bald mit 6,5 bis 7,5 Knoten die Wellen runter, die auf einmal ebenfalls stark zunehmen. Bald ist zuviel Druck im Rigg und wir Surfen mehr als wir segeln. Jeannette muss nach vorn, um den Baum auszuhaken, damit wir die Genua einrollen können. Ich steuere die Wellen aus. Nehmen auch das Groß weg. Yuendumu zieht vorbei. Wir folgen dann nur unter Genua, um direkt vor dem Wind weitersegeln zu können. Verlieren aber an Geschwindigkeit und fallen zurück, da der Wind leider wieder weniger wir. So kommen wir nicht mehr so gut über die Wellen. Eine eklige Dünung schaukelt uns unaufhörlich durch. Meine Mädels liegen mittlerweile alle seekrank unter Deck und verlangen nach baldigem Ankommen. Geschafft sind allerdings erst 25 von 45 Seemeilen. Das sind 4 Stunden bei 5 Knoten Fahrt. Diesen Schnitt schaffen wir mit der Genua nicht mehr. Mit dem Ausbaumer will ich auch nicht allein auf dem Vorschiff hantieren. Also starte ich den Motor uns gehe auf über 6 Knoten Fahrt. So kann ich die Wellen wieder besser absurfen und wir kommen schneller an. relativ... Die Strecke zieht sich elendig. Um 17:45 können wir endlich in Hohe Düne festmachen. Mit einem Schlag geht es auch den seekranken wieder besser. Der Hafen ist randvoll, da gerade dass Abschlusswochenende der Hansesail ist. Gucken noch bischen Schiffe und essen erstmal was. Die Kinder haben tüchtig Hunger. Sehen die Yuendumu noch einlaufen, die wir unterwegs überholt hatten. Den Samstag haben wir dann ruhig angehen lassen und unseren Urlaub ausklingen lassen. Abends dann noch in erster Reihe vom Boot aus das Feuerwerk angeschaut. Und schon ist die schöne Urlaubszeit vorbei. Hatten wirklich Glück mit dem Wetter und dass wir die Yuendumu getroffen haben. So hatten wir einen abwechslungsreichen Törn zusammen und die Kinder immer jemanden zum Spielen. Da die Yuendumu auch in Rostock liegt, werden wir uns bestimmt öfter mal sehen und vielleicht gehen wir ja nochmal zusammen auf Abenteuertörn mit Kindergeschrei... Bock drauf hätten wir jetzt schon wieder. Zunächst ruft aber das Büro...

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